- Nordrhein-Westfalen: 4 Mio. Tonnen
- Bayern: 2,9 Mio. Tonnen
- Baden-Württemberg: 2,5 Mio. Tonnen
- Niedersachsen: 1,8 Mio. Tonnen
- Hessen: 1,4 Mio. Tonnen
- Sachsen: 914.000 Tonnen
- Rheinland-Pfalz: 911.000 Tonnen
- Berlin: 801.000 Tonnen
- Schleswig-Holstein: 646.000 Tonnen
- Brandenburg: 559.000 Tonnen
- Sachsen-Anhalt: 501.000 Tonnen
- Thüringen: 483.000 Tonnen
- Hamburg: 405.000 Tonnen
- Mecklenburg-Vorpommern: 361.000 Tonnen
- Saarland: 223.000 Tonnen
- Bremen: 152.000 Tonnen
Zu gut für den Abfalleimer
Bundesländervergleich zur Lebensmittelverschwendung / Verbindlicher nationaler Handlungsrahmen fehlt
In Deutschland gehen pro Jahr mehr als 18 Mio. Tonnen Nahrungsmittel verloren. Eine Verschwendung mit enormen ökologischen Folgekosten. Die Naturschutzorganisation WWF hat daher die Aktivitäten der Bundesländer gegen die Lebensmittelverschwendung verglichen. Laut der <link http: www.wwf.de fileadmin fm-wwf publikationen-pdf wwf-studie_bundeslaender_und_lebensmittelverschwendung.pdf _blank external-link>WWF-Analyse gibt es unter den 16 Bundesländern 5 Pioniere, die bereits seit längerem und in umfassender Weise das Thema angehen. Diese sind Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Zum Mittelfeld gehören Berlin, Brandenburg, Hessen, Saarland und Schleswig-Holstein. Ferner gibt es einige Nachzügler, die sich erst seit Kurzem auf den Weg gemacht haben oder bislang kaum aktiv geworden sind. Das sind Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Doch auch in den Pionier-Ländern gelingt es nicht, das mangelnde und unkonkrete Handeln der Bundespolitik im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung zu kompensieren. "Deutschland hat sich verpflichtet, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung zu halbieren. Bisher ist es bei dieser vollmundigen Ankündigung geblieben. Wir brauchen ein bundesweit abgestimmtes Vorgehen, um den Ländern einen Handlungsrahmen zu geben. Ohne dieses wird weiter gutes Essen kiloweise in der Tonne landen ", kritisiert Jörg-Andreas Krüger, Direktor Ökologischer Fußabdruck beim WWF Deutschland. Krüger sieht die neue Bundesregierung in der Pflicht. Noch in der ersten Hälfte der Legislaturperiode müsse eine Strategie zur Vermeidung von Lebensmittelverlusten entwickelt werden.
Laut WWF ist es zudem ein Problem, dass sowohl die Bundesländer als auch der Bund vor allem die Verbraucher in die Pflicht nehmen und mit Aufklärungskampagnen adressieren. Industrie, Handel und Landwirtschaft müssen viel stärker in den Fokus rücken. "Über 60 Prozent der Verluste entstehen entlang der Wertschöpfungskette - vom Produzenten bis hin zum Großverbraucher. Hier braucht es ein stärkeres Engagement als bisher", so die Studienkoordinatorin Tanja Dräger de Teran vom WWF. Sie kritisiert zudem eine mangelhafte Überprüfung und Kontrolle der Wirksamkeit. "Es gibt auf Bundesländerebene inzwischen zahlreiche Aktivitäten. Allerdings ist nicht nachvollziehbar, wie effektiv diese Maßnahmen überhaupt sind und ob die Menschen und Unternehmen überhaupt damit erreicht werden. Es braucht endlich verbindliche und messbare Ziele." Hier sieht die WWF-Expertin auch bei den Pionieren noch erheblichen Nachholbedarf.
Hintergrund: In Deutschland gehen pro Jahr mehr als 18 Mio. Tonnen Nahrungsmittel verloren. Über die Hälfte wäre vermeidbar. Laut WWF-Berechnungen werden so jährlich 2,6 Millionen Hektar landwirtschaftliche Fläche bewirtschaftet, nur um die darauf angebauten Produkte wieder wegzuwerfen. Hinzu kommen unnötig freigesetzte Treibhausgasemissionen in Höhe von 48 Mio. Tonnen. Über 60 Prozent der Verluste entstehen entlang der Wertschöpfungskette - vom Produzenten bis hin zum Großverbraucher (u. a. Gastronomie, Betriebsküchen etc.).
Der <link http: www.wwf.de fileadmin fm-wwf publikationen-pdf wwf-studie_bundeslaender_und_lebensmittelverschwendung.pdf _blank external-link>WWF-Bericht, erstellt durch das Institut für nachhaltige Ernährung der Fachhochschule Münster, erfasst und analysiert die Aktivitäten der Bundesländer zu dem Thema "Vermeidung von Lebensmittelverlusten" und stellt sie entlang verschiedener Handlungsfelder vergleichend dar.